Da Investitionsgüter Kapital eines Unternehmens binden, tendieren eher kleinere Flotten zum Kauf von Fahrzeugen wohingegen große Fuhrparks mit vielen Einheiten in der Regel leasen.
Der Vorteil beim Fahrzeugkauf aus eigenen Mitteln ist, dass der Käufer volle Nutzungs- und Verwertungsrechte erhält. Er kann mit dem Fahrzeug also prinzipiell machen was er will und ist nicht an Vertragslaufzeiten und Konditionen gebunden. Schrumpft beispielsweise die Belegschaft, kann er die Flotte einfacher verkleinern. Auch wenn mehr Kilometer gefahren werden als dies zu erwarten war, drohen, anders als beim Leasing, keine Vertragsstrafen. Gerade jetzt bei lang und länger werdenden Lieferzeiten für Neufahrzeuge, zahlt es sich aus das Flottenfahrzeug einfach länger fahren zu können als es eigentlich geplant war, sofern es der Fahrzeugzustand hergibt.
Gleiches gilt auch bei der Finanzierung eines Firmenfahrzeugs, denn das Fahrzeug gehört nach Ende der Finanzierung dem Käufer, mit allen genannten Vorteilen. Die Finanzierung über den Fahrzeughändler oder die Herstellerbank kann unter Umständen kostengünstiger sein als eine andere Form der Fremdfinanzierung oder der Eigenfinanzierung. Laufzeit, Monatsrate und Schlussrate sind dabei Angebotsabhängig und lassen keine pauschale Bewertung dieser Beschaffungsmethode zu. Hier gilt schlicht die oft getätigte Aussage: Es kommt darauf an.
Leasen: Das Sorglos-Versprechen
Bei allen Vorteilen des Kauffuhrparks wird das Leasing von Fahrzeugen zunehmend beliebter. Sogar kleinere Unternehmen und Privatpersonen nehmen immer häufiger Leasingangebote in Anspruch. Der Besitz von Fahrzeugen ist unpopulär geworden, längst gehen die Entwicklungen in der Unternehmensmobilität noch einen Schritt weiter zum Auto-Abo oder zur Corporate Carsharing Flotte.
Dies macht sich auch bei den BAMAKA Kunden bemerkbar: Im Jahr 2020 lag der Leasinganteil bei den ausgestellten Abrufscheinen bei rund 37 % und das bei etwa 80 % Kleinflotten in unserer Kundenstruktur. Zum Vergleich: 2019 lag der Leasinganteil noch bei rund 27 %. Wenn man einzelne Marken und Segmente betrachtet ist der Leasinganteil unter Umständen noch höher. Der Premiumhersteller Audi hat beispielsweise einen Leasinganteil von circa 80 Prozent unter den BAMAKA Kunden.
Leasing ist nicht gleich Leasing
Grundsätzlich lässt sich zwischen einem Kilometervertrag und einen Restwertvertrag unterscheiden. Am häufigsten wählen Unternehmen einen Kilometervertrag ohne Kaufoption. Das bedeutet der Leasingnehmer vereinbart mit dem Leasingpartner eine Kilometerbegrenzung basierend auf den zu erwartenden jährlichen Fahrleistungen. Wird die Kilometerbegrenzung während der Vertragslaufzeit, üblicherweise 36 Monate, überschritten, kommen auf den Leasingnehmer Nachzahlungen zu. Ebenso bei Schäden, die über die normale Abnutzung des Fahrzeugs gehen. Dieses Vertragsmodell ist bei vielen Unternehmen beliebt, da es das Restwertrisiko bei den Banken und Leasinggesellschaften lässt. Natürlich kalkuliert der Leasinggeber den zu erwartenden Restwert des Fahrzeugs nach Vertragsende mit ein, das Risiko dieser Prognose trägt er jedoch selbst. Insbesondere bei der sich derzeit rasant weiterentwickelnden Technologie in Sachen alternative Antriebe, stellt sich die Restwertprognose als zunehmend schwierig dar. Zudem könnte sich die Vertragslaufzeit zukünftig auf durchschnittlich 48 Monate verlängern, da Verschleiß bei Elektrofahrzeugen weniger stark ins Gewicht fällt als bei den thermischen Kollegen.
Ein weiteres Vertragsmodell ist der Restwertvertrag. Hier wird bei Vertragsbeginn ein Restwert festgelegt und am Leasingende dem aktuellen Marktwert gegenübergestellt. Liegt der tatsächliche Restwert unter der Restwertprognose, muss der Leasingnehmer für die Differenz aufkommen. Ist das Auto nach Ablauf der Laufzeit mehr wert als angenommen, wird der Mehrerlös zu 25 % dem Leasinggeber und zu 75 % dem Leasingnehmer zugeschrieben. Das Risiko des Wertverlustes bei konjunkturellen Schwankungen oder dem bereits angesprochenen technologischen Fortschritt bei den alternativen Antrieben trägt in diesem Fall der Leasingnehmer.
Neben der grundsätzlichen Frage nach der Vertragsart haben Leasingnehmer auch eine Vielzahl an Zusatzleistungen zur Auswahl: Wartung und Verschleiß, Schadenmanagement, Versicherung und Vieles mehr. In den letzten Jahren hat sich ein Trend zum Full-Service-Leasing etabliert, bei dem alle Leistungen in der Leasingpauschale inkludiert sind. Dieses Rund-um-sorglos-Versprechen macht das Leasing äußert beliebt.
Für wen lohnt nun sich welche Beschaffungsmethode?
Die wirtschaftlich ungewisse Zukunft in Folge der Corona-Krise und des Ukraine Kriegs wird den Aufschwung des Leasings im Flottenmarkt weiter antreiben. Ebenso die technologische Weiterentwicklung in Sachen alternative Antriebe. Das Risiko des Wertverlustes und der verhältnismäßig hohe Kapitalabfluss durch den Kauf von Fahrzeugen machen diesen Beschaffungsweg zunehmend uninteressant für Neuwagenkunden. Eine aktuelle Leasing Studie (2022) von Dataforce, weist zudem darauf hin, dass viele Unternehmen ihre Car Policies an die aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Demnach öffnen sich die Unternehmen für alternative Antriebe, neue vermeintliche (B-) Marken und längere Laufzeiten aber wappnen sich eben auch vor höheren Leasingraten. Branchenübergreifend werden flexible Mobilitätslösungen zunehmen, seien es nun Leasing- oder Mietmodelle, wie das Auto-Abo.
In manchen Fällen wird der Fahrzeugkauf allerdings weiterhin beliebt sein, wer beispielsweise Auf- und Umbauten oder Spezialfahrzeuge benötigt, wird die Vorteile des Kaufs zu schätzen wissen. Auch kann die Selbstbestimmung bei der Fahrzeugaussteuerung und in Sachen Versicherungsumfang für einen Kauf sprechen, sodass bei entsprechender Liquidität der Kauf nach wie vor eine Option bleiben wird.
Eine pauschale Antwort auf die Frage der Fahrzeugbeschaffung lässt sich demnach nur schwer treffen. Als BAMAKA Kunde jedoch sparen Sie unabhängig von dem Beschaffungsweg zu festgelegten Großkundenkonditionen!