Die BAMAKA ist Deutschlands größte Einkaufsgesellschaft der Bauwirtschaft. Sie bündelt die Interessen von über 125.000 angeschlossenen Fachbetrieben. Aus diesem Grund haben wir Sebastian Schneider, Leiter Vertrieb und Mitglied der Geschäftsführung, gefragt, wie es der Baubranche aktuell geht und welche Entwicklungen er in 2023 erwartet.
Entwicklung der Baubranche 2023 - was erwarten Sie?
Herr Schneider, wie geht es der Bauwirtschaft?
In den letzten Jahren haben die Unternehmen von der sehr guten gesamtwirtschaftlichen Lage profitiert. Die kommenden Monate und vielleicht Jahre werden sehr anspruchsvoll, sodass Einsparpotentiale in den Fokus rücken, die früher nur eine untergeordnete Priorität hatten.
Worauf müssen die Unternehmen jetzt achten?
Während externe Kosten steigen, müssen Unternehmer auf die Kostentreiber achten, die sie selbst kontrollieren können. Das sind natürlich Investitionen in Gebäude oder in den Maschinenpark, aber eben auch Prozesskosten. Analoge, langwierige, fehleranfällige Prozesse kann sich im Jahr 2023 niemand mehr leisten.
Wie können Investitionen in Maschinen reduziert werden?
Sicherlich sind Mietmodelle eine sinnvolle Alternative. Baumaschinenvermieter werden 2023 eine stärkere Nachfrage erleben. Plattformen für die Baumaschinenvermietung werden es jedoch schwerer haben. Denn wenn die Nachfrage beim Verleiher stark genug ist, sinkt sie bei den Vermittlern. Selbstverständlich lässt sich bei der Beschaffung von Investitionsgütern auch mit Hilfe der BAMAKA sparen.
Schließlich bieten wir attraktive Konditionen im Bereich Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Über unseren Online Shop können wir zudem auch Baumaschinen kostengünstig anbieten.
Sie bieten Ihren Mitgliedern auch vergünstigte Konditionen bei Baustoffhändlern an. Was beobachten Sie hier?
Wir empfehlen unseren Mitgliedern eine Erweiterung der Beschaffungsmöglichkeiten, wie sie z. B. unser Partner „bobbie Baustoffhandel 4.0” anbietet, in den Blick zu nehmen. Mit bobbie können Unternehmer Baustoffe digital, transparent und kostengünstig beziehen. Überhaupt bieten überregionale Bezugsquellen und Alternativprodukte ein enormes Ein-sparungspotential und sind unter Umständen auch kurzfristig verfügbar.
Was wird 2023 wichtig - wie sehen Sie die Entwicklung?
2023 wird den Blick auf eine Kreislaufwirtschaft schärfen. Leider nicht bloß aus Gründen der Nachhaltigkeit. Haupttreiber werden die gestiegenen Kosten und das knappe Angebot an Baustoffen sein, sofern die Situation sich nicht verbessert. Recycling-Baustoffe aus der Inlandsproduktion könnten, dort wo es möglich ist, eine stärkere Rolle spielen. Es bleibt abzuwarten, ob die Nachfrage durch das vorhandene Angebot gedeckt werden kann und es fehlt noch der politische Wille.