Wie sollte die optimale Stellenanzeige für einen Ausbildungsplatz im Handwerk aussehen?
Nahezu täglich ist in den Medien vom Fachkräftemangel in Deutschland zu lesen. Für Unternehmen, die nach qualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen suchen, ist dies nicht nur eine theoretische Diskussion, sondern ein handfestes Problem, mit dem sie tagtäglich konfrontiert sind. Insbesondere für das Handwerk stellt die Suche nach geeignetem Personal eine enorme Herausforderung dar. Das Fehlen von Fachkräften bedeutet bereits heute eine ernsthafte Bedrohung für die weitere Entwicklung der Firmen, der Branche und der gesamten Wirtschaft.
Der Kampf um die besten Talente hat bereits begonnen
Um den Bestand eines Unternehmens langfristig zu sichern, muss massiv in die Ausbildung des Nachwuchses investiert werden. Im Wettbewerb um die besten Köpfe und die geschicktesten Hände hat das Handwerk jedoch mit einem Imageproblem zu kämpfen. Viele junge Menschen bevorzugen bei der Berufswahl vermeintlich attraktivere Jobs in kaufmännischen Bereichen und anderen Büroberufen. Um Auszubildende für das Handwerk zu rekrutieren, bedarf es eines Imagewandels und einer offensiven Darstellung der Vorteile einer Ausbildung in handwerklichen Berufen. |
Nicht nur die verschiedenen Verbände, sondern auch jeder einzelne Handwerksbetrieb kann hier einen Beitrag leisten. Um junge Menschen von einer Berufsausbildung im Handwerk zu überzeugen, müssen sie aber zunächst überhaupt erst einmal erreicht werden. Dies gelingt unter anderem mit Stellenausschreibungen, die perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt sind.
8 Tipps zum Aufbau einer erfolgreichen Stellenanzeige für einen Ausbildungsplatz im Handwerk
Wie jede Werbeanzeige, so muss auch eine Stellenausschreibung für einen Ausbildungsplatz im Handwerk Aufmerksamkeit erzeugen. Für die überzeugende Gestaltung einer Stellenanzeige gibt es verschiedene Tipps, die zum Erfolg führen. Damit eine Anzeige überhaupt wahrgenommen wird, braucht es mehr als nur eine große Überschrift. Auch bei einer Stellenanzeige gilt die alte Regel, nach der ein Bild mehr sagt als tausend Worte. |
Tipp 1 - Mit einem Bild Aufmerksamkeit erzeugen
Das Bild eines jungen Menschen in einer für seinen Beruf typischen Situation vermittelt auf den ersten Blick, worum es in der Anzeige geht. Es animiert dazu, sich die Anzeige einmal etwas genauer anzusehen. Statt auf Fotos aus dem Internet sollte hier auf Fotos gesetzt werden, die im eigenen Betrieb aufgenommen wurden. Idealerweise ist darauf auch das Logo Ihrer Firma zu sehen.
Tipp 2 - Den richtigen Ton treffen
Eine besondere Herausforderung ist es, den richtigen Ton zu treffen, der die Zielgruppe anspricht. Auf komplizierte Fachbegriffe sollte in der Anzeige ebenso verzichtet werden wie auf die Verwendung von Ausdrücken, die der vermeintlichen Jugendsprache entstammen. Während Fachausdrücke die Leser überfordern können, wirken allzu saloppe Formulierungen oft anbiedernd und wenig authentisch. Unter Umständen hilft es, die bereits im Unternehmen beschäftigten Azubis in die Erstellung der Anzeige einzubinden. Diese sind am nächsten an der Zielgruppe und wissen, was die jungen Menschen anspricht.
Tipp 3 - Eine klare Gliederung hilft, den Überblick zu behalten
Kompakte Textblöcke mit wenigen Absätzen und ohne Highlights erschweren das Lesen und das Verständnis eines Textes. Kurze Absätze, die einen Aspekt abschließend behandeln, schaffen eine Struktur, die beim Lesen hilft. Listen mit Bulletpoints, in denen wichtige Punkte zusammengefasst werden, lockern die Anzeige auf und tragen maßgeblich dazu bei, das Wesentliche schnell zu erfassen.
Tipp 4 - Das eigene Unternehmen professionell präsentieren
Der potenzielle Bewerber möchte natürlich wissen, mit wem er es zu tun hat und warum er sich ausgerechnet bei Ihnen bewerben sollte. Informationen zum Standort, zur Größe des Unternehmens und zu USPs sollten deshalb in keiner Stellenausschreibung für einen Ausbildungsplatz im Handwerk fehlen. Auch besondere Leistungen und Angebote, die Ihr Unternehmen von den Mitbewerbern unterscheiden, sollten hier präsentiert werden. Spezielle Benefits, die Sie Ihren Mitarbeitenden bieten, sollten ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Tipp 5 - Typische Tätigkeiten und Ausbildungsschwerpunkte beschreiben
Nicht selten herrschen noch überholte Vorstellungen von Handwerksberufen, die nicht mehr den Aufgaben und Tätigkeiten in der modernen Arbeitswelt entsprechen. Deshalb ist es wichtig, in einer Stellenanzeige kurz auf typische Tätigkeiten einzugehen und konkrete Angaben zu den verschiedenen Schwerpunkten während der Ausbildung zu machen. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil sich viele Berufsbezeichnungen im Laufe der Zeit geändert haben und Außenstehende oft nicht wissen, welcher Beruf sich hinter dem neuen Namen versteckt.
Tipp 6 - Informationen zum Ausbildungsgang und zu Zukunftsaussichten
In eine Stellenausschreibung für einen Ausbildungsplatz im Handwerk gehören immer auch grundlegende Informationen zum Ausbildungsgang. Die Ausbildungsdauer und der Ausbildungsort sind hier ebenso von Interesse wie die Höhe der Ausbildungsvergütung. Darüber hinaus kann auf die Möglichkeiten zur Spezialisierung sowie der Weiterbildung nach Beendigung der Lehre und die damit verbundenen Chancen hingewiesen werden.
Tipp 7 - Voraussetzungen klar benennen
Stellen Sie in der Anzeige klar, welche Anforderungen eine Bewerberin oder ein Bewerber zwingend erfüllen sollte. Oft sind die persönlichen Fähigkeiten und Interessen wichtiger als abstrakte Schulnoten. Wenn das Zeugnis Defizite in Geschichte oder Geographie ausweist, lässt dies nur sehr bedingt auf eine nicht vorhandene Eignung für eine Ausbildung in einem Bauhandwerk schließen.
Tipp 8 - Die Aufforderung zum Handeln
Im letzten Absatz einer Stellenanzeige sollte immer eine Handlungsaufforderung stehen, der Call to Action (CTA). Mit der Aufforderung, eine Bewerbung einzureichen, sollte immer auch kommuniziert werden, auf welchen Wegen dies möglich ist und welche Bewerbungsunterlagen erforderlich sind.
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